„Nudging“, also das Beeinflussen von Entscheidungen – wird weltweit von Unternehmern sowie Politikern eingesetzt. Selbst kleine Veränderungen können unser Verhalten beeinflussen, ohne unsere Möglichkeiten einzuschränken. Ein Beispiel: Wenn auf einer Speisekarte kalorienreduzierte Speisen hervorgehoben werden, wählen wir sie eher aus. Doch wie finden die Menschen das?
Im Rahmen einer Studie wurde untersucht, inwieweit verschiedene Nudging-Maßnahmen Ernährungsentscheidungen beeinflussen. Als zentrales Ergebnis zeigte sich, dass die Akzeptanz höher ist, je transparenter und je einfacher das Nudging umzusetzen ist.
Im Rahmen einer Online-Umfrage wurden 451 Erwachsene über verschiedene Nudging-Szenarien beeinflusst. Für jedes Szenario gab es zwei Auswahlmöglichkeiten für die Studienteilnehmer. Beispielsweise konnte am Buffet die Butter nicht selbst genommen, sondern musste von einer Servicekraft erbeten werden. Die Befragten sollten sich für eine Option entscheiden und mittels eines Fragenkataloges ihre Meinung und Akzeptanz zu diesem eingesetzten Nudging angeben.
Die Forschenden entdeckten, dass einige Varianten von „Nudging“-Szenarien vielversprechender sind als andere. Die Akzeptanz wird größer, je aufwendiger es erscheint, sich gegen die vorgeschlagene Option zu entscheiden. Außerdem ist die Akzeptanz des Nudgings größer, wenn sie offen transportiert und verständlich ist. Je mehr die Wahrheit verzerrt wird und das eigentliche Ziel der Nudging-Methode verborgen bleibt, desto geringer ist die Akzeptanz.
Die Studienverantwortlichen betonen daher die wichtige Bedeutung der Wahlfreiheit, die den Menschen durch eine bewusste Anleitung gegeben werden muss. Akzeptierte und damit erfolgreiche Methoden zur Beeinflussung der Kaufentscheidung sollten daher unbedingt wahre Versprechungen enthalten und auch einfach umzusetzen sein.
Lemken, D. et al.
Public acceptance of default nudges to promote healthy and sustainable food choices.
BMC Public Health
11/2023
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