Gebärmutterhalskrebsvorsorge (HPV-Test)

Die HPV-Diagnostik mittels Abstrich vom Gebärmutterhals besitzt die höchste Sensitivität (Trefferquote) aller zurzeit verfügbaren Nachweismethoden. Die HPV-Diagnostik dient dem Nachweis einer Infektion mit DNA-Viren aus der Gruppe der humanen Papillomaviren (HPV), die zum Beispiel Warzen hervorrufen.

Die HPV-Diagnostik sollte begleitend im Rahmen der zytologischen Untersuchung anlässlich der gynäkologischen Krebsvorsorge durchgeführt werden und dient zur Verbesserung der Früherkennung des Gebärmutterhalskrebses (Zervixkarzinom).

Die HPV-Viren sind auch beteiligt an anderen Krebsarten des unteren Genitaltraktes.

Der Häufigkeitsgipfel für nachweisbare HPV-Infektionen liegt im Alter zwischen 20 und 25 Jahren. Je nach Häufigkeit des Partnerwechsels ist ein HPV-DNA-Nachweis bei bis zu 50 % der jungen Frauen nachzuweisen.

Von den HPV positiven Frauen entwickeln 5-10 % Auffälligkeiten im Rahmen der zytologischen Untersuchung. Besteht eine HPV-Infektion im unteren Genitaltrakt über mehrere Jahre fort, können sich Krebsvorstufen entwickeln. Weniger als 1 % der durchgehend bestehenden HPV-Infektionen führten nach durchschnittlich 15 Jahren zum Gebärmutterhalskrebs. Weiterhin zeigten Forscher am Uniklinikum Heidelberg, dass bösartige Tumoren der Vagina (Scheide) ebenfalls ihren Ursprung in Krebszellen des Gebärmutterhalses nehmen können.

Da nur wenige der Infizierten an Gebärmutterhalskrebs erkranken, sind neben der HPV-Infektion noch andere mit verursachende Faktoren von Bedeutung, wie beispielsweise:

  • Genetische Faktoren
  • Rauchen
  • HIV-Infektion – AIDS
  • Chlamydien-Infektion
  • Drogen wie Cannabis, Kokain u. a.
  • Immunsuppressive Medikamente

Es sind folgende Krankheitsbilder durch HPV-Viren bekannt:

  • Feig- oder Feuchtwarzenim Bereich der Vulva (äußere Scheide), der Vagina (innere Scheide) und der Portio (Teil des Gebärmutterhalses, der in die Scheide hineinragt – auch Gebärmuttermund genannt) und der Cervix uteri (Gebärmutterhals)
  • Krebsvorstufen des Gebärmuttermundkrebs und Gebärmutterhalskrebs
  • außerhalb des Genitaltraktes im Analbereich (Mastdarmausgang) selten ist der Befall der Urethra (Harnröhre)
  • Larynxpapillome bei Neugeborenen und Kleinkindern

Die HPV-Diagnostik sollte begleitend im Rahmen der gynäkologischen Krebsvorsorge durchgeführt werden.

HPV-Impfung

In wissenschaftlichen Studien wurden bereits Impfstoffe getestet, die zuverlässig vor Infektionen mit den beiden Hochrisiko-Virustypen 16 und 18 und auch anderen Virustypen schützen können. Es ergaben sich 94 bis 100 Prozent Schutzwirkung. Wissenschaftler erhoffen sich dadurch eine wirksame Prävention des Gebärmutterhalskrebses der Frau. Auch könnte man so den lästigen Genitalwarzen vorbeugen.

Auch gegen HPV geimpfte Frauen müssen regelmäßig zur Krebsvorsorgeuntersuchung gehen, da sich die Impfung nicht gegen alle krebsauslösende (onkogene) Viren richtet. Bei geimpften Frauen ist die Wahrscheinlichkeit für auffällige Befunde jedoch viel geringer als bei anderen Frauen.

Ihr Nutzen

Der Abstrich vom Gebärmutterhals – mittels eines HPV-Gensondentestes – z. B. im Rahmen der Krebsvorsorge – ist eine wichtige vorbeugende Untersuchung für Ihre Gesundheit, die Fehldiagnosen mit schwerwiegenden Konsequenzen verhindern kann.

Durch einen zuverlässigen Impfschutz ist es inzwischen möglich, sich vor einer Infektion mit HPV-Viren zu schützen.

HPV-Impfung

Das HP-Virus (Humanes Papilloma-Virus) ist verantwortlich für Infektionen der Haut beziehungsweise Schleimhaut.

Daneben ist erwiesen, dass das Virus, vor allem die Hochrisikotypen 16 und 18 des HP-Virus, ein wichtiger Faktor bei der Entstehung des Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinoms) und von Genitalwarzen (Condylomata acuminata) sind.

Eine Impfung ist seit kurzem gegen die beiden Hochrisikotypen möglich.

Die Impfung besteht aus drei Dosen, die jeweils zum Zeitpunkt 0, dann zwei und sechs Monate später intramuskulär – in den Muskel – verabreicht werden. Wie lange der Impfschutz anhält, ist noch nicht eindeutig geklärt, fünf Jahre gelten jedoch als sicher.

Wer und wann sollte geimpft werden?

  • Die Impfung wird bei Mädchen zwischen dem neunten und 15. Lebensjahr durchgeführt, bestenfalls vor dem ersten Geschlechtsverkehr, um eine Infektion mit den Erregern zu vermeiden.
  • Weiterhin können auch Jungen, die sich im gleichen Alter befinden, geimpft werden, um eine Übertragung der Viren zu vermeiden.
  • Junge Frauen bis zum 25. Lebensjahr sollten ebenfalls vor dem ersten Geschlechtsverkehr geimpft sein. Bei Mädchen über 17 Jahre ist die Impfung jedoch noch keine Kassenleistung.
  • Lebenspartner von Personen mit Genitalwarzen
  • Personen mit sexuell-übertragbaren Erkrankungen wie beispielsweise HIV
  • Frauen nach einer überstandenen Infektion mit dem HP-Virus, um eine Reinfektion zu vermeiden.

Wer sollte nicht geimpft werden?

  • Personen, die gerade eine Infektionskrankheit wie beispielsweise Influenza – Grippe – durchmachen

Nebenwirkungen/ Impfreaktionen

  • Bisher sind keine Nebenwirkungen bekannt

Trotz der Impfung sollte auf eine regelmäßige Krebsvorsorge durch den Frauenarzt nicht verzichtet werden, da die Impfung keinen vollständigen Schutz gegen das Zervixkarzinom erzeugen kann.

Impfungen (Schutzimpfungen)

Die Impfung ist eine vorbeugende Maßnahme gegen Infektionskrankheiten und wird auch Schutzimpfung, Vakzination oder Immunisierung genannt.

Impfungen schützen vor einer Vielzahl von Erkrankungen, die hauptsächlich durch Viren und Bakterien verursacht werden.

Es werden die folgenden Impfungen unterschieden:

  • Standardimpfungen (Regelimpfungen)
  • Auffrischungsimpfungen
  • Indikationsimpfungen – Impfung für Personen mit individuellem Risiko
  • Impfungen aufgrund besonderer beruflicher Risiken
  • Reisemedizinische Impfungen
  • Postexpositionelle Prophylaxe (Riegelungsimpfungen) bei infizierten Kontaktpersonen

Standardimpfungen (Regelimpfungen)

Schutzimpfungen für Säuglinge, Kinder, Jugendliche, Schwangere/Stillende und Erwachsene gehören heute zur individuellen Vorsorge.